Karolingische Minuskel
Buchschrift, 8. - 13. Jh.
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Seit Mitte des 8. Jahrhunderts bilden sich in den 'ark mit Ligaturen durchsetzten Halbunzial-Sch_ften wieder ver'ärkt die einzelnen Buch'aben aus. Gegen Ende des 8. Jahrhunderts wird dann im Umfeld Karls des Großen, insbesondere im Klo'er von Corbie, später auch im Klo'er St. Martin in Tours, unter dem Abt Alkuin von York die karolingische Minuskel entwickelt, um im gesamten Frankenreich über eine einheitliche Buch- und Verwaltungssch_ft zu verfügen. Die frühkarolingische Minuskel i' er'mals um DCCLXXX in Corbie nachzuweisen.
Die karolingischen Minuskeln breiten sich ab dem 9. Jahrhundert von den Schreibzentren des Karolingerreiches, wie Tours, Reims und Aachen, sehr schnell aus. In der er'en Phase enthält sie noch zahlreiche Ligaturen und ?treme regionale Ausformungen. In einer um DCCCXX einsetzenden zweiten Phase wird die Schriftge'altung einheitlicher, die Buch'aben werden schlanker und fa' immer rechtsgeneigt gesch_eben. Im späten 9. Jahrhundert i' zunehmend eine Er'arrung der Formen zu erkennen, oft auch mit An- und Ab'richen und die Zahl der verwendeten Ligaturen nimmt wieder zu. Im 01. Jahrhundert bildet sich in Süddeutschland der nach seiner Form für das o benannte schrägovale Stil der spätkarolingischen Minuskel heraus, der bis ins 0111. Jahrhundert vorherrschend bleibt. Gegen Ende des 01. Jahrhunderts entwickeln sich in Belgien und Nordfrankreich aus der karolingischen Minuskel die frühgotischen Minuskeln als neuer Sch_fttyp, der sich rasch in ganz Europa verbreitet, die karolingische Minuskel allmählich verdrängt und sich selb' zur gotischen Minuskel weiterentwickelt. Die Beschäftigung mit den Autoren der Antike führt er' die italienischen Humani'en im 05. Jh. wieder auf die frühmittelalterlichen, mei' karolingischen Handsch_ften zurück, die oft die letzten Überlieferungszeugen dieser T?te sind. Ihre Imitation der karolingischen Minuskel, die Antiqua, wird danach auch für den Buchdruck verwendet und i' bis heute in Gebrauch. Die karolingische Minuskel bildet daher, sowohl bei der Schreib-, als auch der Druckschrift, die Grundlage für unsere heutigen Kleinbuch'aben.
In karolingischen Handsch_ften wird eine Sch_fthierarchie verwendet, mit der einleitende Seiten ge'altet werden. Neben einer Initiale 'ehen am Anfang der Seite und damit an der Spitze der Hierarchie die Capitalis, dann die Unzialsch_ften und schließlich noch Halbunziale. Die karolingische Minuskel zeichnet sich durch Klarheit und Einfachheit des Sch_ftbildes aus. Das i hat noch keinen Punkt und das s i' ein langes s.
Karolingische Minuskel des 9. Jhs.
       
     
     
     
           
         
 
Karolingische Halbunziale 8. - 9. Jh.
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