Ältere römische Kursive
Römisch-kaiserzeitliche Kursive, 1. - 4. Jh.
Kapital- oder Majuskelkursive, Capitalis cursiva
Wert 1. Jh. 2. Jh. 4. Jh.   Wert 1. Jh. 2. Jh. 4. Jh.
A A AA A A   M M M M M M
B AB  B   B B B   N N  N N N N
C C  C C c   O O  O O O O
D D    D D D   P P   P  P P P
E E  E  E E E   Q QQQ QQ Q Q
F F  F  F F F F   R R  R  R R R  R
G G  G G G   S S S S S  
H H  H  H H H   T T  T T T
I I   I   I I I   V U  U   V U U  U U
K K       X X X X
L L  L  L L L   Y Y   Y  Y
Die ältere römische Kursive oder Majuskelkursive (seltener auch Capitalis cursiva genannt) ist eine Kursivschriftvariante der antiken römischen Capitalis-Schrift. Wie alle anderen Schriftvarianten der Capitalis-Schriftfamilie ist die Kapitalkursive eine reine Majuskelschrift (Versalschrift). Sie war die alltägliche Gebrauchsschrift für geschäftliche Schriftstücke und ist in einigen Papyri aus der Zeit zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert überliefert.
Typisch für die ältere römische Kursive ist unter anderem das so genannte „b à panse gauche“, das b mit dem Bauch nach links. Im alltäglichen Gebrauch veränderten sich die Buchstaben zu bogigen Formen mit langen Schleifen in der oberen und unteren Zone, bis sich daraus eine kursive Dreizonen-Minuskelschrift entwickelte (jüngere römische Kursive). Ganz flüchtige Notizen wurden auf Wachstafeln notiert. Die römische Kursive passte sich diesem Beschreibstoff durch einige Buchstabenveränderungen an und wurde damit zur Wachstafelschrift.