Pali - birmanisch
Pali ist die Sprache der heiligen Bücher der Buddhisten, mit dem Sanskrit verwandt und möglicherweise eine Kunstsprache, die auf dem Weg von der Volkssprache zur Sanskritisierung (hybrides Sanskrit) entstanden ist.
Im Jahr 397 n. Chr. gelangte die buddhistische Religion nach Pegu und den übrigen Staaten Hinterindiens, wo sie bis jetzt vorherrscht.
Die heiligen Schriften der Birmanen zeigen drei, der Form nach eng verwandte, nur in der kaligrapgischen Ausführung abweichende Schriftarten: eine Quadratschrift, eine fette, mit dem Pinsel gemalte und eine kleine, geritzte Schrift. Die letztere wird noch von den Birmanen angewendet.
Die Quadratschrift kommt in verschiedenen Zeichen vor, welche z.T. sehr verschieden sind, z.B. und für da. Daran ist zu erkennen, daß in der Pali-Schrift mehrere Schriften vereinigt wurden, so wie es auch bei den vorderindischen Schriften zu bemerken ist.
Eine Eigenart der Pali- und der mit ihnen verwandten Schriften liegt darin, daß das e-Zeichen vor den Konsonanten gesetzt und derselbe von den Merkmalen für o und au eingeschlossen wird. Folgen Konsonanten ohne zwischenlautenden Vokal aufeinander, so wird der zweite Konsonant unter den ersten gesetzt, für i stehen die Zeichen über dem Buchstaben, so daß jede Zeile eigentlich aus drei Zeilen besteht, nämlich aus der Hauptzeile und den darüber oder darunter geschriebenen Zeichen.
Inschrift gemalt geritzt Wert   Inschrift gemalt geritzt Wert
a   ḍa
ā   ḍha
i   ṇa
ī   ta
u   tha
ū   da
e, ē   dha
o   na
ō   pa
ka   pha
kha   ba
ga   bha
gha   ma
ṅa   ya
tša   ra
tšha   la
dža   va
džha   sa
ńa       ṧa
ţa       ša
ţha   h

gemalte Ligaturen
Zeichen Wert   Zeichen Wert   Zeichen Wert   Zeichen Wert   Zeichen Wert   Zeichen Wert
kya   tštša   ṇḍa   ddha   bbā   ru
  tštšha     dva   mmā   si
gi   tšya     nu   mu  
ghā   dždža   ti   nta   mba  
tši   ńtša     ndha   mbu   ssa
tši   ţi   tva   nna     ūlhi
tši   ţţa   tvā   bba   yya   ã